Von der zweiten STILLER-LP „Stiller“ (orange), VÖ 22.09.2023
Alle Texte von Marko Fellmann
01. Was mache ich mit diesem Leben 3:06
02. Schlafbedarf 1:45
03. Zerfallen 3:34
04. Derzeit jedenfalls nicht 3:27
05. Folge dem Licht 3:12
06. Weitergehen 3:09
07. Bumerang 4:10
08. Am Morgen danach 4:06
09. Draussen sind viele 3:13
10. Dein Kommentar wurde gelöscht 2:34
11. Alles nur Bla Bla 4:31
WAS MACHE ICH MIT DIESEM LEBEN
Was mache ich mit diesem Leben
Wieder ein Tag, der nichts war
Wieder ein Jahr, dass nichts war
Was mache ich mit diesem Leben
Ich fühle mich nicht sicher
Was machst du mit deinem Leben
Wieder eine Nacht, in der es schwer war
Wieder eine Phase ohne Karma
Was machst du mit deinem Leben
Du fühlst dich nicht sicher
Was machen wir mit unserem Leben
An diesen Tagen, die wir zählen
In diesen Nächten, die uns quälen
Was machen wir mit unserem Leben
Wir fühlen uns nicht sicher
SCHLAFBEDARF
Guten Morgen
Wo bist du
Wie geht es dir
Was machst du
Bist du hungrig
Bist du krank
Bist du einsam
Guten Abend
Keine Ahnung
Ob ich das schaff'
Ich habe seit Jahren
Stark erhöhten Schlafbedarf
Warst du gestern
Bist du jetzt
Wirst du morgen
Ist dir schlecht
Bleibst du länger
Hast gesagt
Du bist müde
Gute Nacht
ZERFALLEN
Der neueste Stand
Das Bein ist krank
Sag, hast du wieder Schmerzen
Wie das geschah
Ist nicht ganz klar
Vielleicht kommt es vom Herzen
Ich fühle mich als würde ich
Im Raum zerfallen
Brauchst du wieder Medis
Ist es wieder schlimm
Anti-Vitamine
Oder Kokain
Brauchst du jetzt was Stärkeres
Hydromorphin
Bis du wieder da bist
Bin ich wieder Clean
DERZEIT JEDENFALLS NICHT
Ich finde mich nicht wieder
In Zuschreibungen
In Erwartungen
In meinen Plänen
In fremden Seelen
Vielleicht später, derzeit jedenfalls nicht
Ich finde mich nicht wieder
In Wiederholungen
In Drohungen
In meinen Fantasien
In fremden Strategien
Und vermeiden sie Vermeidungsstrategien
Und bitte bleiben sie gesund und pro-aktiv
Doch ich entspreche keiner DIN
Ich entspreche nicht deiner Partei
Ich verweiger deine Wunschvorstellung
Ich bin dagegen und ich bleibe dabei
FOLGE DEM LICHT
Ich lebe in einer Blase, die ich selbst erschaffen habe
Die schwebt in einem Schrank, den niemand anders öffnen kann
Dort wohne ich auf Stand-By
Verschwende meine Lebenszeit
Ich schlafe in Alkoven, fühle mich sicher aufgehoben
Ich lebe in einer Zeit in der alles ineinander greift
Ich treibe durch eine Schleife
Die ich erst seitdem begreife
Wo ist ein Anfang, wenn man ihn braucht
Wo ist die Lösung, wenn man sich nicht traut
Wo ist der Ausgang aus diesem Nichts
Ich folge dem Licht
Die Zelle meiner Wahl ist meine allergrößte Qual
Den Schlüssel zu dem Schrank halte ich in meiner kranken Hand
Der größte Ärger ist
Wenn Wirklichkeit auf Träume trifft
WEITERGEHEN
Mit 10 war klar, dass du hier eigentlich nur stõrst
Mit 20 stand dann fest, dass aus dir garantiert nichts wird
Mit 30 fingst du dann erst an es zu verstehen
Es wird dein Leben lang so weitergehen
Mit 40 hast du dann dein Leben überdacht
Mit 50 dann den ersten kleinen Herzinfarkt
Mit 60 fast der Absprung aus diesem System
Es wird dein Leben lang so weitergehen
BUMERANG
Klein klein klein, du trittst gerne Herzen ein
Klein klein klein, du machst gerne Menschen klein
Kleine Menschen vorzugsweise
Bei großen wirst du ganz schnell leise
Irgendwann
Bleib dabei und verändere nichts daran
Früher war auch nie jemand Schuld daran
Wenn Dinge aus dem Ruder liefen
Konntest du dich gut verkriechen
Irgendwann trifft dich dein Bumerang
Dein dein Ich treibt in Oberflächlichkeit
Ich ich immer nur Ich, in tiefster Eitelkeit
Dein Krieg pausiert nur wenn du schläfst
Den Frieden hast du überlebt
Irgendwann trifft dich dein Bumerang
AM MORGEN DANACH
Es war das Jahr, es war der Tag
An dem man sich in dieser Wohnung traf
Es kam zum Plan, es kam zur Tat
Wie gemacht für einen Sommertag
Aus Sommertagen werden Nächte
Hier zu schlafen nicht das Schlechteste
Aufzuwachen zwischen Bäumen
Alles was ich dir versprach
Und alles was ich brach
Am Morgen danach
Das was du hälst, wirf es weit weg
Die Phase endet schneller als du denkst
Mach dich bereit für eine Fahrt
Ohne Rückfahrschein und ohne Tempomat
Aus Fragezeichen werden Punkte
Hier das Streichholz, dort der Funke
Einzuschlafen unter Blättern
Alles was ich dir versprach
Und alles was ich brach
Am Morgen danach
DRAUSSEN SIND VIELE
Es war der neunte November
Und wie immer kein Schnee
Ist einfach nur der falsche Breitengrad
Das falsche Jahrzehnt
Dich dich hatte ich noch nie gesehen
Bis du neben mir saßt
Ich wollte eigentlich schon nach Hause gehen
Und trank mein letztes Glas
Jetzt jetzt jetzt habe ich keine Angst mehr
Draußen sind viele die denken wie du
Es ist doch immer dasselbe
Wenn da mal irgendwer ist
Dann weiß ich echt nicht, was ich sagen soll
Und ich rede den größten Mist
Mich mich hattest du noch nie gesehen
Bis ich neben dir stand
Du wolltest eigentlich längst Zuhause sein
Und lächeltest mich an
DEIN KOMMENTAR WURDE GELÖSCHT
Wer nichts zu melden hat, der zeigt jetzt auf
Wer nichts zu sagen hat, spricht bitte jetzt besonders laut
Wer keine Meinung hat, gibt trotzdem seinen Senf dazu
Wer keine Ahnung hat, bricht ungestraft jedes Tabu
Dein Kommentar wurde gelöscht
Wer kein Experte ist, erklärt sich zum Prophet
Wer keine Liebe kennt, erklärt den anderen wie es geht
Wer nichts vom Leben weiß, macht anschaulich wie es funktioniert
Wer nie dabei war, schaltet Live und moderiert ganz ungeniert
Dein Kommentar wurde gelöscht
ALLES NUR BLA BLA
Nur selten verlassen wir die sicheren vier Wände
Und manchmal begegnen wir Freunden oder Fremden
Gelegentlich ertappen wir uns in tiefer Einsamkeit
Manchmal fragen wir uns, ob das alles ist was bleibt
Leugner, Lügner, Spinner, alles nur Bla Bla
Ausflug ins Grüne als letzte Konsequenz
Früher war gemütlicher im Mercedes Benz
Was machen sie sich Sorgen
Was machen sie es sich schwer
Man sieht sich vielleicht morgen wegen Klopapier
Und während wir uns wundern warum hier nichts passiert
Hat irgendwo ein Strippenzieher seinen Pfusch kaschiert
Da kann man nichts dran machen
So wird es immer sein
Draußen ist feindlich
Von der ersten STILLER-LP „Stiller“ (blau), VÖ 20.09.2029
Alle Texte von Marko Fellmann
01.Was nicht passt wird passend gedacht 3:44
02. Vorzurück 2:21
03. Abwarten und Thees trinken 2:01
04. 20 Meter und davor (instrumental) 1:49
05. Songthaeo 3:19
06. Tetrahydrocannabinol 4:45
07. Flimmern 2:06
08. Sensibilisierungstag 1:50
09. Dieser Job tötet langsam 1:54
10. Wrack 3:59
WAS NICHT PASST WIRD PASSEND GEDACHT
In Anbetracht der Ausgangslage
Stellt sich nun die eine Frage
Was wird aus dem Stau wenn niemand fährt
Was nicht passt wird passend gedacht
Selten gibt es Kapriolen
Doch dummerweise wiederholen
Die sich dann, wenn keiner sich beschwert
Was nicht passt wird passend gedacht
Gelegentliche Eskapaden
Lassen sich so gut ertragen
Verschleiern was doch offensichtlich ist
Was nicht passt wird passend gedacht
VORZURÜCK
Es geht nicht vor und es geht nicht zurück
Ein bisschen Pech und auch ein bisschen Glück
Man sollte stets mit dem zufrieden sein was man hat
So geht das dann ein Leben lang kurz vor dem Schachmatt
Einen Schritt vor und zwei zurück
Wir gehen zusammen vorzurück
Der Einkaufszettel hier an dieser Wand
Repräsentiert ganz gut den letzten Stand
Ein wenig Hoffnung ist ja immer da
Alles andere dann im nächsten Jahr
Einen Schritt vor und zwei zurück
Wir gehen zusammen vorzurück
ABWARTEN UND THEES TRINKEN
Ich habe sie gesehen und ich habe sie gelesen
Ich habe sie gecheckt in ihrem innersten Wesen
Sie besteht nur aus heißer Luft und Blasen
Unaussprechlichen neo-politischen Phrasen
Abwarten und Thees trinken
Abwarten, sie platzt, die große Indiependent-Bla-Bla-Blase
Gedanklich immer bei born to run
Niemals biografische Autobahn
Zur richtigen Zeit den richtigen Riecher
Und vor der Bühne der Chor der Spießer
Abwarten und Thees trinken
Abwarten, sie platzt, die große Indiependent-Bla-Bla-Blase
20 METER UND DAVOR (Instrumental)
SONGTHAEO
Sawasdee khrap
Sawasdee khrap
Mai pen rai, alloy
Chok dee khrap
TETRAHYDROCANNABINOL
Heute sind die Köpfe mal wieder erhoben
Gen Himmel richten sich die Blicke
Die Ionosphäre wird heute verschoben
Der Horizont hängt voller Stricke
Heute sind die Köpfe mal wieder voll Drogen
Mitten hinein ins Kerzenlicht
Warum hast Du nicht gelogen
Eine Wahrheit gibt es nicht
Schießt Plutonium in die Sonne
Schmelzt das Eis von Pol zu Pol
Tetrahydrocannabinol
Ich stelle mir vor ich hätte Flügel
Radioaktiv verstrahlter Planet
Ein Computer kann nicht lügen
Experten diskutieren angeregt
Schießt Plutonium in die Sonne
Schmelzt das Eis von Pol zu Pol
Tetrahydrocannabinol
Verändere die Sphäre des roten Planeten
Verrostete Erde belebt blauen Mars
Wir können nur weiter hoffen und beten
Dass uns niemand weckt aus unserem Schlaf
FLIMMERN
Sag ihm das wird nicht gehen
Glaube mir er wird verstehen
Sag ihm das geht nicht gut
Dazu fehlt ihm der Mut
In all dem Kalk vergisst man gern
Wie es eigentlich zum Flimmern kam
Und alles was ich denke
Behalte ich doch für mich
Wir werden uns zwar sehen
Doch wir verstehen uns nicht
In all dem Kalk vergisst man gern
Wie es eigentlich zum Flimmern kam
SENSIBILISIERUNGSTAG
Sie haben Glück
Ich habe ihnen
Ein Zeitfenster aufgemacht
Man könnte sagen
Ich habe heute meinen
Sensibilisierungstag
Die Zeit der Wunschkonzerte ist vorbei
Und wer dagegen spricht
Ist nicht mehr lange dabei
Wenn du was trinken willst
Dann nimm von meinem Glas
Wir sind hier nicht zum träumen
Wir sind hier nicht zum Spaß
DIESER JOB TÖTET LANGSAM
Alle Wecker tödlich
Fünf Uhr morgens ist doch keine Zeit
Andere torkeln aus den Kneipen raus
Mein bester Freund ist Bäcker
Halb Acht morgens steh ich dann parat
Ich schreibe Berichte und vertrödel den Tag
Während mein Kollege weint
Dieser Job tötet langsam
Alle Uhren feindlich
Fünf Uhr abends ist der Spaß vorbei
Andere sonnen sich schon stundenlang
Ich überdenke alles
Zweiundzwanzig Uhr ist Bettgehzeit
Ich denke an alles und schlafe nicht ein
Werde wach noch vor dem Wecker
Dieser Job tötet langsam
WRACK
Ich fange mit den Fingern an
Demontiere den Unterarm
Schabe den Bauch entlang zur Brust
Nicht weil ich will sondern weil ich muss
Wenn ich erst am Rücken bin
Merke ich was die Fehler sind
Mit diesem Körper wird es nicht mehr lange gehen
Es ist ein Kompatibilitätsproblem
Ich nehme mich auseinander
Zwischen meinen Ohren
Hast du nichts verloren
Zünde die ganzen Bilder an
Die im Kopf und an deiner Wand
Wenn der Plan dann funktioniert
Läuft alles wieder wie geschmiert
Wenn dieser Körper sich dann weigert gibt es einen Plan
Ich fange wieder bei den Fingern an
Ich nehme mich auseinander
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